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Freitag, 20. August 2010

Bildungsgutscheine allein reichen nicht

ZdK-Sprecherin fordert Gesamtstrategie zur Bildungsteilhabe von Kindern aus armen Familien

20.08.2010 Dr. Hubert Wissing


Die Einbettung der von Ministerin Ursula von der Leyen geplanten Bildungsgutscheine in ein Gesamtkonzept zur verbesserten Teilhabe von Kindern aus armen Familien fordert die familienpolitische Sprecherin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) Christa Licharz-Lichtenthäler. Der Ansatz, den Familien im ALG II-Bezug gezielt Mittel zur Teilhabe ihrer Kinder an Bildungs-, Kultur- und Freizeitangeboten zukommen zu lassen und so die Verbesserung der Bildungschancen als besondere Herausforderung ernst zu nehmen, sei durchaus zu begrüßen. „Es wäre aber ein Trugschluss zu glauben, dass es mit der Einführung und dem Aufladen einer Chipkarte getan ist und der Markt schon den Rest regeln wird“, merkt die ZdK-Sprecherin an. Denn die bisherigen Erfahrungen mit solchen Instrumenten in verschiedenen Kommunen zeigten, dass es auf eine sinnvolle Gesamtstrategie und Vernetzung der relevanten Akteure ankomme, damit die häufig bildungsfernen Familien auch tatsächlich Gebrauch von den Angeboten machten. Kindertagesstätten, Schulen und Einrichtungen der Familienbildung seien dabei Orte, an denen Eltern und Kinder erreicht und an Bildungsangebote herangeführt werden könnten, so Licharz-Lichtenthäler. Auch eine eingespielte Kooperation der Behörden sei bedeutsam für das Gelingen. „Hier liegt die große Herausforderung, nicht so sehr in der technischen Umsetzung einer Chipkarte, auf die sich das Interesse derzeit konzentriert“, betont die ZdK-Sprecherin. Das Bemühen um verbesserte Bildungsteilhabe dürfe zudem nicht die Notwendigkeit einer angemessenen Abdeckung der sonstigen Lebenshaltungskosten überlagern und gegen die vom Bundesverfassungsgericht eingeforderte bedarfsgerechte Anpassung der Regelsätze ausgespielt werden.


Dr. Hubert Wissing

Leiter der Arbeitsgruppe Kirche und Gesellschaft

Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)

Hochkreuzallee 246

53175 Bonn

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Fon: 0228 / 38 297 28

Fax: 0228 / 38 297 48

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