FIAN Deutschland e.V.
Dakar, 11.02.2011. Das katholische Hilfswerk Misereor, die Menschenrechtsorganisation FIAN und das Netzwerk Afrika Deutschland verurteilen den weltweiten Ausverkauf von fruchtbarem Ackerland auf Kosten der lokalen Bevölkerung. Alleine im Jahr 2009 wurden über 50 Millionen Hektar Ackerland im Süden verkauft oder verpachtet, um dort Nahrungsmittel oder Agrartreibstoffe für Industrieländer anzubauen. Siebzig Prozent dieser Flächen befinden sich in Afrika. Dieses sogenannte Land Grabbing verschärft Hunger und Armut weiter. Die Regierungen der Zielländer und jene der Investoren, sollten endlich entschlossen gegen diese menschenrechtswidrige Praxis vorgehen, fordern die Organisationen.
Während der ersten beiden Tage des Weltsozialforums analysierten und diskutierten Vertreter der katholischen Kirche mit Fachleuten und Basisorganisationen aus 25 Ländern vor den Toren Dakars das Thema. In einer Erklärung forderten sie den Stopp des Land Grabbings. „Es gibt kein ungenutztes Land in Afrika,“ kritisierte Martin Bröckelmann-Simon, MISEREOR-Hautpgeschäftsführer, ein häufig verwendetes Argument der interessierten Investoren und Regierungen. „Wir müssen diesem beispiellosen und unumkehrbaren Ausverkauf der afrikanischen Ressourcen Einhalt gebieten.“
Auf dem Kirchen-Workshop verständigten sich die anwesenden Vertreter, dieser Entwicklung entschlossen entgegen zu treten. „Unsere kirchlichen Netzwerke in Afrika werden sich verstärkt für die Landrechte von Bauern und Nomaden einsetzen“, erklärte Bröckelmann-Simon weiter.
Auf dem Weltsozialforum berichteten afrikanische Bauern- und Viehhalterorganisationen von ihrer prekären Situation. „Vertreter dieser Organisationen werden eingeschüchtert und öffentlich als Feinde der nationalen Entwicklung angeprangert, wenn sie sich gegen den Verlust ihrer Lebensgrundlagen wenden“, erläuterte Roman Herre von der Menschenrechtsorganisation FIAN. Auf der Abschlussversammlung des Forums am Freitag haben sich daher alle Organisationen hinter die betroffene Landbevölkerung gestellt. „Wir haben alle die Pflicht, uns gegen diese schädliche Entwicklung zu wenden und die betroffenen Menschen aktiv zu unterstützen. Nur eine starke bäuerliche Landwirtschaft, die auf die Familien setzt, kann langfristig den Hunger in Afrika besiegen“, so Herre.
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