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Donnerstag, 21. April 2011

Hilfe für Kolumbien, Schutz für San José de Apartadó!

19. April 2011 | Unser Politikblog von Andrea Phoebe Regelmann (Tamera)

Wir bitten euch dringend um eure Unterstützung. Die Bewohner der Friedensgemeinde San José de Apartadó, mit denen uns seit vielen Jahren eine enge Freundschaft und Kooperation verbindet, brauchen jetzt unsere Hilfe. Die kolumbianische Friedensgemeinde wird erneut massiv bedroht, und zwar auf vielen Ebenen. Wir haben es oft erfahren: Internationale Aufmerksamkeit kann das Leben unschuldiger Menschen retten. Schon durch den Einsatz weniger Minuten kann jeder von uns etwas sehr Wichtiges bewirken.
Worum geht es?
Seit 14 Jahren besteht San José de Apartadó als neutrales Dorf zwischen den Fronten der gewaltsamen Auseinandersetzungen Kolumbiens. 1300 Bauern und Flüchtlinge haben sich zusammen geschlossen, um sich mit gewaltfreien Mitteln der massiven Vertreibung zu widersetzen. Fast 200 seiner Bewohner wurden ermordet, von Paramilitär, Guerilla und regulärem Militär. Aber die Gemeinde macht weiter und konnte ein internationales Netzwerk der Unterstützung knüpfen. Inzwischen gibt es zahlreiche weitere Friedensgemeinden im Lande. Sie sind wie ein Same der Hoffnung in einem Land, das seit vielen Jahrzehnten von Gewalt regiert wird.
In den letzten Jahren schien sich die Situation der Friedensgemeinde zu stabilisieren. Doch in den letzten Monaten wurden die Todesdrohungen vor allem durch Paramilitär wieder sehr massiv und besorgniserregend. Kämpfe in der Region werden intensiver, Gerüchte gegen die Friedensgemeinde werden gestreut, Menschen aus den Nachbargemeinden werden eingeschüchtert, Mitglieder der Friedensgemeinde bedroht. Jetzt beschlagnahmt der Staat sogar Ländereien, die die Friedensgemeinde seit Jahren bearbeitet hat, und vergibt sie an ehemalige Paramilitär-Mitglieder.
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Am 22. März, einen Tag vor der Feier zum 14jährigen Bestehen der Friedensgemeinde, wurde Bernardo Rios Londoño ermordet. Er war ein ehemaliges Mitglied der Friedensgemeinde, seine Frau und Kinder leben immer noch in San Josecito. Unmittelbar vor dem Mord wurde Paramilitär gesichtet. Sie verfolgten einen der Sprecher der Friedensgemeinde, Jesús Emílio Tuberquia, ließen aber davon ab, als sie sahen, dass er sich in internationaler Begleitung befand.
Amnesty International findet die gegenwärtige Situation so bedrohlich, dass sie eine Kampagne gestartet haben. Wir bitten alle, sich daran zu beteiligen: Bitte öffnet diesen Link: http://ua.amnesty.ch/urgent-actions/2011/04/103-11
Dort findet ihr weitere Informationen und einen fertigen (spanischen) Brief und Adressen. Bitte verwendet diesen Brief oder schreibt in eigenen Worten und schickt ihn per Post an die angegebenen Adressen. Bitte nehmt euch diese Minuten, internationale Aufmerksamkeit hat in Kolumein schon oft Menschenleben gerettet.
Solidarische Grüße und herzlichen Dank!

Andrea Phoebe Regelmann
Koordinatorin des Kolumbien-Projektes von Tamera

Youtube-Link:
https://www.youtube.com/watch?v=0T0bi9JCGK0

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