Im Gegenzug zur Unterstützung der EFSF
(2. Stufe des sog. „Euro-Rettungsschirm“ zum Schuldenschnitt im
März 2012 wurden die Auflagen der Troika aus EU-Kommission, IWF und
EZB deutlich verschärft (in deutscher und englischer Sprache zu
finden im „Memorandum of Understanding“ unter
Bundestagsdrucksache 17/8731). Die Sparmaßnahmen will die Troika vor
allem im Bereich der Sozialversicherung und bei den Behörden und
erst an dritter Stelle im völlig überdimensionierten griechischen
Militärhaushalt. Die Troika verlangt sogar, dass die griechischen
Staatseinnahmen über ein Sperrkonto laufen müssen, aus dem
vorrangig die Gläubiger des Staates zu bedienen sind. Die Folgen
sind dramatisch, von Hunger über untragbare Selbstzahlungen bei
Medikamenten und selbst bei Entbindungen. Die Gesundheit von
Schwangeren und Kindern wird von der Troika aufs Spiel gesetzt, damit
Gläubigerbanken, die sich anmaßend „die Märkte“ nennen, nicht
nervös werden. Und 2014 soll Griechenland auch noch einen
Haushaltsüberschuss erwirtschaften vor allem auf Kosten des
Sozialen.
Die griechische Journalistin Sonia
Mitralias informiert im Gespräch mit Unser Politikblog über die
Folgen der in 2012 verschärften Auflagen, die wie beim IWF jegliches
menschliche Maß verloren haben, für die Bevölkerung. Und nach
Inkrafttreten von ESM und Fiskalpakt will man solch einen Sozialabbau
für alle Staaten der Eurozone, sogar eu-primärrechtlich verankert
über Art. 136 Abs. 3 S. 2 AEUV.
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