Studie
beweist Geldschöpfung aus dem Nichts - Interview mit Prof. Dr.
Richard Werner
Sendung
„Macht und Menschenrechte auf Jungle Drum Radio zu am 28.05.2015
ab 19.00 Uhr
28.05.2015
| Unser Politikblog
Wissen
Sie, wo das Giralgeld her kommt, und wer darüber bestimmt? Die
Mehrheit der Teilnehmer in Wirtschaft und Politik weiß es nicht.
Obwohl Giralgeld ungefähr 97% unseres Geldes ausmacht, weit mehr als
das Bargeld.
Am
18.09.2014 wurde in der International Review of Financial Analysis
(Elsevier Verlag) die Studie „Can banks individually create money
out of nothing? - The theories and the empirical evidence“ von
Prof. Dr. Richard Werner veröffentlicht.
Darin
wird empirisch die Kreditgeldschöpfungstheorie zur Entstehung des
Giralgeldes bewiesen, und werden die fraktionelle Reservetheorie und
die finanzielle Intermediationstheorie widerlegt.
Der
Forscher hat dabei die Arbeitsabläufe und Buchungen untersucht, die
bei einer Bank durch eine Kreditaufnahme entstehen. Das Giralgeld
wird aus dem Nichts geschöpft bei der Kreditvergabe durch eine Bank
und verschwindet wieder bei der Rückzahlung des Kredits. Es wird
weder von der Notenbank geschöpft (fraktionelle Reservetheorie) noch
dadurch, dass die Sparer ihr Bargeld zur Bank bringen (finanzielle
Intermediationstheorie).
Wie
die Studie zurecht betont, erfordern ihre Ergebnisse ein ganz neues
Paradigma in Geldpolitik, Betriebs- und Volkswirtschaft sowie im
Bankwesen.
Insbesondere
die Mehrheit der Lehrbücher vertritt heute noch die finanzielle
Intermediationstheorie, und auch Gesetze und internationale
Vereinbarungen wie z. B. die Basel-Kriterien, die Articles of
Agreement des IWF und der ESM-Vertrag lassen an einigen Stellen
deutlich erkennen, dass man von der finanziellen
Intermediationstheorie ausgeht.
Obwohl
zumindest die Geschäftsleitungen und die Buchhaltungsabteilungen
aller Banken weltweit wissen, was sie bei der Kreditvergabe buchen,
haben sich die Wirtschaftswissenschaften jahrzehntelang in
ideologische Debatten verstrickt gehabt, anstatt ihre jeweilige
Theorie empirisch zu untermauern – mit weitreichenden Konsequenzen
für Politik und Wirtschaft bis hin zum einzelnen Kreditnehmer.
Im
Interview mit Prof. Dr. Werner fragen wir genauer nach zur Studie und
zu deren Folgen.
Link
zur Studie
bei privatbanken gibt es keine "geldschöpfung aus dem nichts". banken geben nur eine forderung auf zentralbankgeld aus, und diese forderung richtet sich gegen sie! das giralgeld ist in der bankbilanz eine verbindlichkeit, eine schuld. banken würden sie also niemals "aus dem nichts" schöpfen. der grund, wieso man eine solche forderung von einer bank erhalten könnte ist, dass man ihr einen sachwert verkauft oder verpfändet und sich verschuldet. die banken müssen die forderungen gegen sich auch stets in bar auszahlen können, andernfalls sind sie pleite.
AntwortenLöschen@ rote_pille Es gibt nicht soviel Bargeld wie es Giralgeld gibt. Das wissen aber nur die wenigsten. Sonst würde es ja einen Bunkenrun geben. Es ist nicht mehr als ein Versprechen was im ernst Fall nicht eingehalten werden kann. Oder warum werden Banken geschlossen bevor Sie pleite sind, damit es keinen Banken-Run gibt.
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