Unser
Politikblog | 29.01.2018
Mona
Maja, eine mutige Frau aus Bottrop in Nordrhein-Westfalen, will die
zunehmende Gewalt in Deutschland nicht mehr hinnehmen. Sie
beschreibt, wie Frauen das Gefühl haben, nicht mehr geschützt zu
werden, der Gewalt ausgeliefert zu sein, Opfer einer für die
Bevölkerung sinnlosen Politik zu werden. In einigen Städten trauen
sich selbst junge Frauen abends nicht mehr in den Bahnhof oder den
Park. Viele wissen auch nicht, an wen sie sich mit ihrer Angst wenden
können, und schweigen, um nicht obendrein zu unrecht für
ausländerfeindlich gehalten zu werden.
Am
Sonntag, den 04.03.2018, startet um 14 Uhr vor der Cyriakuskirche
(Hochstr.) in Bottrop die von ihr initiierte Demonstration „Mütter
gegen Gewalt“. Der Aufruf richtet sich an die hier lebenden Frauen
unabhängig von ihrer Nationalität oder Religion und unabhängig
davon, wie lange sie schon hier sind, und auch an Männer, die mit
den Frauen solidarisch sind. Das Kopftuch nach dem Vorbild der
Trümmerfrauen, die ein freies und weltoffenes Deutschland tatkräftig
wieder aufgebaut haben, wird ein zentrales Symbol der Demonstration
sein; siehe auch ihr erstes Video.
Mona
Maja fordert, dass die in Deutschland geltenden Strafgesetze gegen
Gewalttaten auch konsequent angewendet werden. Der Staat ist
verpflichtet, das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit (Art. 2
Abs. 2 GG) und die Menschenrechte auf Sicherheit und Freiheit (Art. 9
Uno-Zivilpakt, Art. 6 EU-Grundrechtecharta) wirksam zu schützen.
Wie
emotional das Thema ist, zeigt sich daran, dass Mona Majas erstes
Video bei Youtube wegen angeblicher „Hate Speech“ gelöscht
worden ist – obwohl es keinerlei Hass enthält, sondern die Angst
und das Schweigen überwinden und zur Demonstration der „Mütter
gegen Gewalt“ mobilisieren soll. Das scheint eine Auswirkung des
NetzDG zu sein, eines ab 2018 in Deutschland geltenden Gesetzes,
welche den Anbietern von Internetplattformen zu wenig Zeit lässt,
Vorwürfe von angeblicher „Hate Speech“ zu untersuchen, sodass
sie im Zweifel lieber löschen als zu riskieren, ein hohes Bußgeld
auferlegt zu bekommen.
Dabei
ist es wichtig, dass die Stimmen gegen Gewalt genug Menschen
erreichen, um die Politiker aus ihrem aspektiven Bewusstsein zu
holen, um den Dialog zu fördern und um ein Aufschaukeln der Gewalt
wie bei *(1) Gang und Countergang zu verhindern.
Es
ist nicht nur die gestiegene Aufmerksamkeit der Medien und der
Öffentlichkeit, auch die Polizeistatistiken zeigen die Zunahme der
Gewalt. Daher zu diesem emotionalen Thema einige nüchterne Zahlen.
Laut BKA-Lagebild 2016 „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung“
sind die Zahl der Straftaten gegen das Leben in Deutschland von 2.721
(2015) auf 2.969 (2016) gestiegen. Die Straftaten gegen die sexuelle
Selbstbestimmung haben sich von 36.532 (2015) auf 37.442 (2016)
erhöht und liegen damit wieder etwas über dem Stand von 2013. Noch
deutlicher ist der Anstieg von 2015 auf 2016 von 664.065 auf 708.682
bei den Rohheitsdelikten und den Delikten gegen die persönliche
Freiheit.
Dabei
ist laut dem BKA-Lagebild, welches laut seinem Vorwort mit
„Zuwanderer“ die in 2015 und 2016 nach Deutschland eingewanderten
Menschen sowie die in Deutschland lebenden Asylbewerber meint, der
prozentuale Anteil der Zuwanderer an Gewaltdelikten in Deutschland
tatsächlich deutlich gestiegen von 2015 nach 2016, so bei den
Straftaten gegen das Leben (aufgeklärte Fälle) von 8,6% (2015) auf
13% (2016) und bei den Sexualdelikten (aufgeklärte Fälle) von 4,6%
auf 9,1%. Bei der einfachen vorsätzlichen Körperverletzung sind die
Fälle mit mindestens einem tatverdächtigen Zuwanderer von 2015 nach
2016 von 17.334 auf 35.990 gestiegen, bei der schweren
Körperverletzung von 9.016 auf 17.271. Im Bereich der
Körperverletzung mit Zuwanderern als Tatverdächtigen waren 2016 die
Opfer häufiger ebenfalls Zuwanderer (30.772) als Deutsche (24.350).
Wie die nach Bundesländern aufgegliederte Polizeiliche
Kriminalstatistik 2016 zeigt, gehört Nordrhein-Westfalen beim
Anstieg von gefährlicher und schwerer Körperverletzung und beim
Anstieg von schwereren Sexualdelikten zu den stärker betroffenen
Bundesländern.
Die
in 2016 als Reaktion auf die am 31.12.2015 in mehreren Städten,
darunter im größten Umfang in Köln, verübten organisierten
sexuellen Nötigungen und Vergewaltigungen erfolgte Verschärfung des
Sexualstrafrechts in Deutschland hat ebenso wie die an den hohen
Aufklärungsquoten erkennbare Fokussierung der Polizei auf die
Aufklärung von Gewaltdelikten, so wichtig diese Maßnahmen sind,
noch nicht zur Eindämmung der Taten gereicht.
Es
scheint, dass es gegenüber den Zuwanderern und auch gegenüber den
schon länger hier lebenden deutschen und ausländischen Männern
erheblich mehr Gewaltprävention und Information in ihrer jeweiligen
Sprache über das hier geltende Strafrecht bedarf.
Auch
unaufgearbeitete Traumatisierungen durch Kriegserlebnisse,
Rechtssysteme islamischer Heimatländer, welche die Scharia über die
Menschenrechte stellen*(2), die zumindest auf Zeit unterbliebene
Registrierung hunderttausender Zuwanderer in den Jahren 2015 und 2016
und die zumindest zeitweilige Unwilligkeit der Bundesregierung,
Informationen wie die Mazedoniens über rund 9.000 entlang der
Balkan-Flüchtlingsroute sichergestellten gestohlenen und gefälschten
Passidentitäten auszuwerten, dürften zum Anstieg des Anteils von
Zuwanderern an der Gewalt in Deutschland beigetragen haben.
Links:
Facebook-Seite
von Mona Maja
https://www.facebook.com/mona.maja.984
Facebook-Seite
„Mütter gegen Gewalt“
https://www.facebook.com/events/1599851993456166/?active_tab=discussion
erster
Video-Aufruf von Mona Maja zur Demonstration
https://philosophia-perennis.com/2018/01/11/frauendemo-in-bottrop/
zweiter
Video-Aufruf von Mona Maja zur Demonstration
https://philosophia-perennis.com/2018/01/17/mona-maja/
BKA-Lagebild
2016 „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung“
https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/KriminalitaetImKontextVonZuwanderung/KriminalitaetImKontextVonZuwanderung_2016.pdf?__blob=publicationFile&v=6
Polizeiliche
Kriminalstatistik 2016 nach Bundesländern zu sexueller Nötigung und
Vergewaltigung
https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2016/InteraktiveKarten/04VergewaltigungSexNoetigung/04_VergewaltigungSexNoetigung_node.html
Polizeiliche
Kriminalstatistik 2016 nach Bundesländern zu gefährlicher und
schwerer Körperverletzung
https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2016/InteraktiveKarten/06GefaehrlicheSchwereKoerperverletzung/06_GefaehrlicheSchwereKoerperverletzung_node.html
Polizeiliche
Kriminalstatistik 2016 nach Bundesländern zu Mord und Totschlag
https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2016/InteraktiveKarten/03MordTotschlagToetungAufVerlangen/03_MordTotschlagToetungAufVerlangen_node.html
zum
30.09.2015 geschätzte 290.000 seit 2015 nach Deutschland
unregistriert eingewanderte Personen laut Artikeln von Zeit und DWN
www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-09/fluechtlinge-bamf-zahlen-nicht-
registrierte-fluechtlinge
http://www.deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/09/30/bundesamt-ratlos-290-000-unregistrierte-fluechtlinge-in-deutschland/
Bild-Artikel
„Flüchtlingskrise – Hier rechnet Mazedoniens Präsident mit der
EU ab“ vom 10.03.2016
http://www.bild.de/politik/ausland/gjorge-ivanov/aeussert-sich-zur-fluechtlingskrise-44886746.bild.html
*Fußnoten:
(1)“Gang
und Countergang“ bezeichnet eine aus dem Irak bekannte Strategie
des absichtlichen Aufschaukelns der Gewalt zwischen ganzen
Bevölkerungsgruppen, dort ausgelöst durch die Unterstützung der
Gewalt der radikalsten sunnitischen und schiitischen Milizen gegen
die Zivilbevölkerung.
https://www.theguardian.com/world/2013/mar/06/pentagon-iraqi-torture-centres-link
https://www.thedailybeast.com/pentagon-paid-for-fake-al-qaeda-videos
(2)
Die Auffassung, die Scharia stehe vom Rang über den universellen
Menschenrechten, findet sich in der „Kairoer Erklärung über
Menschenrechte im Islam“ vom 05.08.1990 der Organisation für
Islamische Zusammenarbeit (OIC), am explizitesten in deren Artikeln
24 und 25.
Wortlaut
auf deutsch
https://www.humanrights.ch/upload/pdf/140327_Kairoer_Erklaerung_der_OIC.pdf
ein
kritischer Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung u. a.
zur Kairoer Erklärung
http://www.bpb.de/internationales/weltweit/menschenrechte/38719/menschenrechte-und-islam?p=all
Die
Uno-Charta hingegen ist laut ihrem Artikel 103 der höchste
internationale Vertrag. Die universellen Menschenrechte (die
Menschenrechte der Uno) gehören zu Zielen der Vereinten Nationen
(Art. 1 Nr. 3 Uno-Charta). Und Art. 28 der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte, die jeder Staat beim Beitritt zur Uno unterzeichnet,
zeigt den Ranganspruch der universellen Menschenrechte in der
Feststellung, dass jeder den Anspruch hat auf eine soziale und
internationale Ordnung, in welcher diese Menschenrechte voll
verwirklicht werden können.
https://www.unric.org/html/german/pdf/charta.pdf
http://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf
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