Von Daniel Neun | 
15.Mai 2011 Radio Utopie
Nach Verhaftung von Strauss-Kahn in New York Beratung mit  Merkel in Berlin am Sonntag geplatzt. Euro-Gruppe in Brüssel tagt am  Montag ohne IWF-Chef zu Griechenland und Portugal.
Eine Analyse zur Situation im Euro-System
Die Folgen der Festnahme von Dominique Strauss-Kahn, Präsident des  “Internationalen Währungsfonds” (IWF), sowie nebenberuflich Funktionär  der französischen Verrätermaschine “Sozialistische Partei” und deren  designierter Präsidentschaftskandidat, sind noch nicht absehbar. Zuerst  einmal platzte heute ein Treffen in Berlin mit Dr. Angela Merkel (1).  Die Kanzlerin wollte sich mit Strauss-Kahn bezüglich der (vom Bundestag  bereits abgenickten) Auszahlung von 78 Milliarden Euro Steuergeldern an  Besitzer von Schuldtiteln des Staates Portugal beraten.
Dazu tagt morgen  in Brüssel der deutsche Finanzminister Schäuble   als sogenannte “Euro-Gruppe” zusammen mit den assoziierten  Finanzministern aus dem staatlichen Restbestand der Euro-Zone. Beim  Brüsseler Treffen, an dem auch IWF-Präsident Strauss-Kahn teilnehmen  sollte, wird es nicht nur um weitere staatliche Zahlungen an  transnationale Banken und andere Besitzer von Schuldtiteln  (Staatsanleihen) Portugals gehen, sondern auch um weitere Ausschüttungen  von Steuergeldern (“Bail Out”) an die Besitzer von  Griechenland-Anleihen. (2)
IWF-Präsident Strauss-Kahn war auf dem John F. Kennedy-Flughafen am  frühen Sonntag Morgen New Yorker Zeit zehn Minuten vor dem geplanten  Abflug seiner Air France Maschine von zwei Detectives der 
Hafenbehörde  aus dem 1.Klasse-Abteil  geholt worden. Anschließend wurde er der New  Yorker Polizei (NYPD) übergeben, die ihn um 02.15 Uhr verhaftete. Der  62-jährige Strauss-Kahn wird beschuldigt, am Samstag gegen 13 Uhr in  einem Hotel in Midtown Manhattan gegen eine 32-jährige Hotelangestellte  einen Vergewaltigungsversuch und sexuellen Angriff verübt, sowie die  Hotelangesstellte “gesetzwidrig eingesperrt” zu haben. (3)
Am Freitag hatte die Zeitung “Welt” in Deutschland einen brisanten  Bericht veröffentlicht (4). Dieser besagte, dass sich der IWF (also  Strauss-Kahn), die EU-Kommission und “die Bundesregierung”  (offensichtlich Dr. Merkel) gegen den Widerstand der “Europäischen  Zentralbank” (also Jean-Claude Trichet) und Frankreichs (also des noch  bis nächstes Jahr amtierenden Präsidenten Nicolas Sarkozy, der gegen  Strauss-Kahn in den Umfragen nur noch auf dem dritten Platz liegt) zu  einer Änderung des Euro-Systems entschlossen hätten, welches zur Zeit  nicht eine 
Währungskrise, sondern 
Staatskrisen in ganz Europa verursacht.
Konkret berichtete die “Welt” am Freitag, es werde
 eine Enteignung der Besitzer von griechischen Schuldtiteln  erfolgen, durch eine Laufzeitverlängerung der Anleihen. Diese  Enteignung der Kapitalisten, vernebelnd “Umschuldung” oder  “Hair Cut”  genannt, sei notwendig, da die “EU-Wirtschaftsspezialisten” praktisch im  Monatstakt ihre Behauptungen über den Schuldenstand Griechenlands nach  oben korrigieren. Der Staat Griechenland hat – nach derzeitigen  Behauptungen der Brüsseler Bürokraten – unter dem Euro-System  Schulden  in Höhe von 157,7 Prozent der Wirtschaftsleistung angehäuft. Diese  sollen -  nach derzeitigen Behauptungen der Brüsseler Bürokraten -  auf  166,1 Prozent der Wirtschaftsleistung in 2012 anwachsen.
EZB und das Bundesfinanzministerium Wolfgang Schäubles lehnten jeden Kommentar zum Bericht der “Welt” ab.(4)  
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