Selbstverteidigung
auf Deutschlands Straßen – Interview mit David Ruessel von
„Kampfkunst Lifestyle“
Unser
Politikblog | 15.02.2018
Auch
dieses Interview will einen Beitrag leisten zu mehr Sicherheit. Dazu
haben wir mit David Ruessel gesprochen, der zahlreiche
Kampfsportarten beherrscht und als Selbstverteidigungstrainer
(„System without System“) sowie im Sicherheitsbereich tätig
gewesen ist. Sein Youtube-Kanal „Kampfkunst Lifestyle“, mit dem
er ein großes Publikum anschaulich, unterhaltsam und informativ über
Selbstverteidigung aufklärt, ist in 2017 mit dem Webvideopreis als bester Sportkanal ausgezeichnet worden. Daneben ist er in geringerem Umfang weiterhin
mit einer Gruppe als Trainer aktiv.
Beim
Kampfsport gibt es Regeln für Fairness und zur Vermeidung
schwererer Verletzungen sowie Körperzonen, die nicht angegriffen
werden dürfen. Bei der Selbstverteidigung hingegen geht es um
Situationen von Notwehr und Nothilfe, um die Abwehr von Angriffen auf
Leib und Leben. Hier dürfen, solange diese Lage besteht, auch solche
Primärziele getroffen werden, die beim Kampfsport untersagt sind.
Auf
seinem Kanal zeigt er zu zahlreichen Arten von Angriffen, wie diese
abgewehrt werden können. Für eine erfolgreiche Verteidigung kommt
es vor allem auf Übung an, um im Ernstfall schnell und sicher zu
reagieren, aber auch auf Kraft- und Ausdauertraining.
Mit
seinen Schülern übt er auch das schnelle Erkennen und Überblicken
von Situationen, aus denen ein Angriff entstehen kann, sowie deren
Deeskalation.
Wird
man mit einem Messer angegriffen, kommt es vor allem darauf an, den
Angreifer auf Abstand zu halten; Messerangriffe sind zu einem hohen
Prozentsatz tödlich (siehe unten angegebener Link). Wer sich mit
Gegenständen schützen will, sollte sich unbedingt das Waffengesetz
anschauen. Das deutsche Waffengesetz verbietet auch das öffentliche
Mitführen zahlreicher dort explizit genannter Gegenstände, welche
gar nicht originär als Waffen gedacht sind. Während das Mitführen
eines Regenschirms erlaubt ist, gibt es bei Sprays z. B.
Beschränkungen. Für schwächere und langsamere Menschen kann auch
ein tragbarer Alarm eine Lösung sein. Wer sieht, wie jemand anderes
angegriffen wird, allein aber nicht wirksam einzugreifen kann, sollte
umgehend die Polizei sowie andere Passanten informieren.
David
Ruessel will auch eine wesentlich bessere rechtliche Aufklärung der
Öffentlichkeit über den Umgang mit Notwehr und Nothilfe, auch dazu,
wo dabei der gegenwärtige rechtswidrige Angriff, um dessen Abwehr es
geht, beginnt und endet.