03.10.2014 | Unser Politikblog
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Im Interview mit Afsar Jafri (Focus on Global South) vom 04.08.2014 für die Sendung „Macht
und Menschenrechte“ am 06.08.2014sprechen wir über die vermutlich vorübergehende Weigerug der indischen Regierung, das „Trade Faciliation“ Abkommen der WTO zu unterzeichnen, womit diese die dauerhafte Akzeptierung des indischen Ernährungsprogramms durch die WTO erreichen will.
(deutsche Übersetzung)
Volker Reusing: Es ist der 04. August 2014. Dies
ist ein Interview für Unser Politikblog und Jungle Drum Radio. Mein
Name is Volker Reusing. Heute spreche ich mit Herrn Afsar Jafri von
der NGO „Focus on Global South“. Guten Morgen, Herr Jafri.
Afsar Jafri : Guten Morgen.
Volker Reusing: Indien hat zumindest vorübergehend
die Unterzeichnung des neuesten Abkommens der Welthandelsorganisation
zur technischen Handelserleichterung abgelehnt. Was sind die
Vorbedingungen Indiens gewesen, welche nicht erfüllt worden sind?
Afsar Jafri : Tatsächlich haben sie das Thema
bei der letzten Versammlung nach dem Treffen in Bali diskutiert. In
Bali wurden 10 Vereinbarungen unterzeichnet, aber 3 oder 4 von ihnen
waren sehr wichtige Vereinbarungen. Und eine von ihnen war zur
technischen Handelserleichterung, eine andere war zu
Nahrungsmittelreserven für Ernährungssicherungsprogramme. Und dann
hat man Zollfreiheit für die am wenigsten entwickelten Länder, und
ähnliche andere Themen zu Exportsubventionen und so weiter. Und es
war ein einziges Abkommen. Es wurde entschieden, dass alle die 10
Vereinbarungen zusammen ein einziges Abkommen bilden werden. Alle von
ihnen werden sich gleichzeitig bewegen, aber … Bali haben wir
mitbekommen. Dass Indien in der Tat frustriert war, weil die
Bewegung bei den Verhandlungen nur auf der Seite der technischen
Handelserleichterung gewesen ist, aber alle anderen Themen ignoriert
wurden. Und der Grund, warum die technische Handelserleichterung
vorangegangen ist, ist weil es zum Nutzen der entwickelten Länder
und nicht zu Gunsten der Entwicklungsländer war. Und ich sagte, es
war zu Gunsten der entwickelten Länder, weil es den Sinn hat,
Marktzugang zu schaffen oder technisch zu ermöglichen für die
entwickelten Länder zur Durchdringung der Märkte der
Entwicklungsländer und der am wenigsten entwickelten Länder. Aber
das Thema Ernährungssicherheit wurde komplett ignoriert.
Volker Reusing: Was sind die Bedingungen der
indischen Position gewesen, welche nicht erfüllt worden sind?
Afsar Jafri : Es gab keine Vorbedingung als
solche. Aber die technische Handelserleichterung hatte eine Frist.
Und die Frist ist der 24. Juli gewesen. Indien wollte, dass es eine
permanente Lösung geben sollte oder einige Bewegung dorthin für den
Vorschlag zu den Nahrungsmittelreserven, welchen 33 Staaten, wie Sie
wissen, in Bali eingebracht haben. Aber in Genf oder während der
letzten 6 Monate…. In Bali gab es absolut keine Bewegung und keine
Diskussion, und vor allem die Vereinigten Staaten versuchten,
jegliche Diskussion oder Debatte zum Vorschlag über die
Ernährungssicherheit hinauszuschieben. Das war daher grundsätzlich
ein Signal an Indien, dass die USA und andere entwickelte Staaten
nicht interessiert waren an diesem Vorschlag, und sie nur
interessiert sind an der technischen Handelserleichterung.Und wenn
man sich die Geschichte der WTO anschaut, jedes Mal haben bei einer
Verhandlung die entwickelten Länder ihr Stück vom Kuchen bekommen.
Und sie verweigern den Entwicklungsländern deren Stück vom Kuchen.
Und das ist es, was Indien auch in diesen Verhandlungen als Signal
erfahren hat. Denn sie dachten sich, wenn einmal die entwickelten
Länder wie die USA die technische Handelserleichterung bekommen
werden, werden sie den Vorschlag zur Ernährungssicherheit komplett
ignorieren und beiseite drängen. Und das ist die Befürchtung,
welche Indien hatte, und warum Indien jene Entscheidung getroffen
hat.
Volker Reusing: Was bedeutet die zumindest
vorübergehende Ablehnung der Vereinbarung über die technische
Handelserleichterung nun für Indien?
Afsar Jafri : Soweit es um die Vereinbarung zur
technischen Handelserleichterung geht, hat die Entscheidung wenig
Auswirkung auf irgendein Land, denn dies liegt in der Geschichte der
WTO, wie Sie vielleicht mitbekommen haben, dass jedes Mal bei den
Verhandlungen über ein neues Abkommen die entwickelten Länder und
die Think Tanks, die sogenannten Think Tanks, welche den entwickelten
Ländern nahe stehen, heraus kommen mit großen Zahlen, grundsätzlich
um die Entwicklungsländer zu verleiten oder anzuziehen in Richtung
des Abkommens, um zu zeigen, dass das Abkommen zum Nutzen der
Entwicklungsländer gedacht sei. Dies ist geschehen beim Doha
Abkommen, es ist passiert in Cancun, in Genf, Hongkong, jedes Mal. So
versuchen sie dieses Mal, zu zeigen, dass technische
Handelserleichterung voraussichtlich eine gewaltige Auswirkung oder
einen gewaltigen Nutzen für die Entwicklungsländer von fast einer
Billion $ habe. Und dass es so viele Millionen von Arbeitsplätzen
bringen werde. Und dies sind Dinge, die immer geschehen. Und wir sind
diese Art von Zahlen nun gewohnt. Und dies sind alles aufgeblasene
Zahlen, mit welchen die entwickelten Länder und die sogenannten
Think Tanks jedes Mal ankommen, wenn eine Verhandlung ist, vor allem
wenn ein neues Abkommen verhandelt wird. Soweit es um Indien oder um
irgendein Entwicklungsland geht, wird es nicht profitieren, denn
Entwicklungsländer und am wenigsten entwickelte Länder werden dann
ihr Geld einsetzen müssen, ihr Steuerzahlergeld, um die Importe
technisch zu erleichtern, um es für Importe einfacher zu machen, in
ihr Land zu gelangen, um alle Arten von Infrastrukturveränderungen
oder von Lizenzierungen an der Grenze und in den Häfen zu machen. So
müssen sie grundsätzlich Geld investieren, um sicherzustellen, dass
alle Importe aus entwickelten Ländern einfach in ihr Land hinein
kommen. Es soll also grundsätzlich nicht so sehr den
Entwicklungsländern nutzen, denn diese müssen dafür Geld
verwenden, welches sie selbst für Programme der sozialen Sicherheit
oder der Ernährungssicherheit ihrer Bürger verwenden wollen. Sie
müssen jenes Geld umleiten für die technische Handelserleichterung.
Denn nach dieser Vereinbarung ist nicht genug Geld beiseite gelegt
worden von den entwickelten Ländern zur Unterstützung der
Entwicklungsländer oder als Kredit für diese, um zu investieren in
die Infrastruktur und in die Häfen. Soweit es um Indien geht, hat
Indien bereits alle erforderlichen Schritte unternommen zur
Erleichterung des Handels oder zur Ermöglichung des Handels an der
Grenze. Daher würde Indien davon gar nicht profitieren. Aber soweit
es um Entwicklungsländer geht, ist es sehr schwer, jetzt zu sagen,
welche Art von Nutzen sie haben werden, sondern eher, dass sie eine
Menge Geld investieren müssen für die Ermöglichung der Importe.
Darum haben viele Leute gesagt, dass technische Handelserleichterung
nichts anderes ist als Importerleichterung. Es ist die Erleichterung
der Importe aus den entwickelten Ländern. Und die entwickelten
Länder sollen den Nutzen davon haben. Und das ist der Grund dafür,
dass die USA, Kanada, die Europäische Union, Australien, all diese
großen Exportländer sich Indiens angenommen haben, denn Indien hat
gesehen, dass es nicht für technische Handelserleichterung stimmen
will. Denn es würde sich auf die Entwicklungsländer auswirken, die
das Gefühl haben, eine kleine Grundlage für den Handel zu haben,
dass es nur eine schmale Grundlage für den Export der
Entwicklungsländer gibt.
Volker Reusing: Inwieweit haben inzwischen andere
Staaten, inspiriert vom indischen Beispiel, ihre eigenen
Ernährungssicherheitsprogramme gestartet?
Afsar Jafri : Es gibt viele Länder, welche
Ernährungssicherheitsprogramme wie Indien haben, viele afrikanische
Länder, Länder wie Ghana, Indonesien. So haben diese Länder
ähnliche Programme. Was ist das Programm also grundsätzlich, und
was sind die Einwände, warum Entwicklungsländer Einwände haben
gegen den indischen Vorschlag zur Ernährungssicherheit. Der
Haupteinwand ist, dass – was tut Indien? Indien beschafft Nahrung,
darunter Reis und Weizen von seinen Landwirten und gibt ihnen einen
staatlich festgelegten Preis. Einen Preis, welcher festgelegt worden
ist durch die Regierung von Indien, und zu jenem Preis beschaffen sie
Reis und Weizen von den indischen Landwirten für das
Ernährungssicherheitsprogramm. Indien beschafft also 60 bis 70
Millionen (Einheiten) von Nahrungsgetreide für das
Ernährungssicherheitsprogramm. Und sie haben einige Berichte, die
anzeigen, dass mehr als 800 Millionen Menschen in Indien hungrig und
arm sind. Und es ist ein Bericht der Weltbank. Ich spreche von einem
Weltbank-Bericht. Indien beschafft also Nahrung für sein Volk, ich
denke kein anderes Land sollte dagegen irgendeinen Einwand haben.
Aber der Haupteinwand ist, dass Indien Nahrung von seinen Landwirten
beschafft hat und nicht vom freien Markt. Indien gibt einen staatlich
festgelegten Preis, welcher festgelegt wird vor der Vertagung. Daher
ist das der Haupteinwand. Der Haupteinwand der entwickelten Länder
ist darum, warum Indien einen festgelegten Preis gibt, und warum
Indien von den Landwirten kauft. Indien hat eine gewaltige bäuerliche
Bevölkerung. Fast 54 % des indischen Volkes hängen von der
Landwirtschaft ab. Der größte Teil der indischen Landwirtschaft ist
klein und marginal, fast 90 % haben weniger als 1 ha Land. Wenn
Indien also von seinen Landwirten beschafft, sollte das kein
Verbrechen sein. Aber es ist ein Verbrechen in den Augen der
entwickelten Länder, denn Indien gibt einen festgelegten Preis an
seine Bauern, da unsere Landwirte zugleich auch Verbraucher sind. Wir
nennen den festgelegten Preis „Mindestunterstützungspreis“. Es
ist fast wie ein Mindestlohn. Indische Landwirte erhalten weniger als
ihre Produktionskosten. Unsere Mindestunterstützungspreise liegen
sogar etwas unter den Produktionskosten. Und selbst das ist für die
entwickelten Länder nicht akzeptabel. Und darum sagen sie, dass
Indien ihnen einen Preis geben sollte, welcher in 1986 und 1988
festgelegt worden ist. Daher für Ihre Information, in 1988 lag der
Reispreis bei ungefähr 3,69 Rupien. Heute in 2013 waren es 19,65
Rupien. Wenn Indien also sagt, dass die Differenz zwischen den
beiden, die Subventionskomponente, angepasst werden an den aktuellen
Preis und den Inflationsanteil aufnehmen sollte. Aber jener Vorschlag
wurde abgelehnt, dass Indien, wie die USA, die gesamte
Subventionskomponente geben sollte, welche bis zu 21 oder 22
Milliarden $ ausmacht, und diese in die grüne Box geschoben werden
sollte. Aber die USA lehnten ab. Daher lassen Sie mich Ihnen eine
Vorstellung geben von der Subventionierung, welche Indien gibt, und
welche die USA geben, denn die USA sind eine Vertragspartei, welche
Ernährungssicherheitsprogramme ablehnt. Indien stellt nur 60 kg
Weizen pro Person und Jahr zur Verfügung, die USA fast 385 kg pro
Person und Jahr. Das ist ein Unterschied, 60 kg Indien, 385 kg USA.
Indiens Haushalt für das Ernährungssicherheitsprogramm beträgt
kaum 22 Milliarden $. Die USA stellen in 2013 120 Milliarden $ an
Subventionen für das Ernährungssicherheitsprogramm zur Verfügung.
Und es gibt einen noch interessanteren Aspekt. Indien versorgt mit
seinem Ernährungssicherheitsprogrammgesetz 2013 fast 870 Millionen
Menschen. In den USA beträgt die Gesamtzahl der Begünstigten aus
dem Ernährungssicherheitsprogramm 80 Millionen Menschen. Es sind
fast zehnmal mehr, als was die USA geben. Das sind also die aktuellen
Zahlen. Die USA sollten von ihrem Handeln beschämt sein. Sie geben
120 Milliarden $ für 80 Millionen Menschen. . Indien gibt fast 22
Milliarden $ Subventionen für 870 Millionen Menschen. Indien gibt
nur 60 kg, die USA geben 385 kg. Das sind also noch die aktuellen
Zahlen. Ich werde ihnen den fundamentalen Grund für diesen Einwand
nennen. Weil Indien eine große Bevölkerung hat, gibt es eine große
Zahl von Leuten, die Nahrung benötigen. Wenn Indien also aufhören
würde, Nahrung von den Bauern zu beschaffen, werden die Bauern ihr
Land verlassen. Sie werden aufhören, Landwirtschaft zu betreiben,
denn sie werden keinen guten Preis auf dem Markt erzielen. Und es
wird ein offenes Feld für die entwickelten Länder wie die USA,
Europäische Union, Kanada, sein, ihr Getreide nach Indien zu
exportieren. Daher ist es grundsätzlich ihr Marktinteresse. Sie
sorgen sich absolut nicht um Menschenrechte. Sie sorgen sich absolut
nicht um die Rechte der Bauern. Sie sorgen sich absolut nicht um das
Recht der Leute auf Nahrung.
Volker Reusing: 6o bis 70 Millionen wovon?
Afsar Jafri : Indien ist derzeit bei 60 Millonen
(Einheiten) Nahrungsgetreide, aber wenn Indien das
Ernährungssicherheitsgesetz 2013 umsetzte, könnten es mehr als 70
Millionen werden.
Volker Reusing: Wie steht es mit der
internationalen Solidarität, eingedenk dessen, dass Indien das Land
mit der höchsten absoluten Zahl unterernährter Menschen ist?
Afsar Jafri : Sie können diese Art von
Solidarität sehen, welche Indien erhalten hat für die Sorge um die
hungrigen und unterernährten Menschen. Denn in fast jedem Bericht,
den man erhält, beschuldigt fast jedes Land Indien jetzt für das
Scheitern der technische Handelserleichterung, trotz der Tatsache,
dass viele Staaten, vor allem afrikanische Länder und
Entwicklungsländer, sich einer ähnlichen Situation von Hunger und
Unterernährung in ihrem eigenen Land ausgesetzt sehen. Es ist eine
sehr schwierige Situation. Indien ist vollkommen beiseite gedrängt
worden durch die entwickelten ebenso wie durch die
Entwicklungsländer. Wir erhalten nicht viel Solidarität. Es ist
eine ähnliche Situation wie die, welche Sie in Gaza sehen können.
Obwohl wir wissen, dass so viele Menschen in Gaza hungern, gibt es
fortwährende Bombardierung durch Israelis auf das Volk in Gaza. Aber
kaum ein Land kommt hervor, um Gaza zu helfen. Daher ist das Problem,
dass der gesamte Handel, sei es Handel mit Nahrung oder mit Waffen,
durch die Konzerne kontrolliert wird, und die Konzerne der USA, der
EU, Kanadas und Australiens, sie alle wollen nicht, dass Indien
seinen eigenen Landwirten Hilfe zur Verfügung stellt. Sie wollen,
dass Indien Nahrung importiert, um sein Volk zu ernähren, sie wollen
nicht, dass Indien Nahrung produziert, um seinem Volk zu helfen. Das
ist also die große Situation. Und das ist, warum Indien komplett
beiseite gedrängt worden ist durch die internationale Gemeinschaft,
vor allem durch die Konzerne, welche den Handel und die Regierungen
kontrollieren, sei es in den USA, in der EU, oder in Kanada. Denn sie
wollen kein Ernährungssicherheitsprogramm, sei es in Indien oder in
irgendeinem Entwicklungsland, denn sie wollen, dass die Länder
importieren zur Ernährung, sie wollen nicht, dass die Staaten
produzieren zur Ernährung des eigenen Volkes. Wir müssen unsere
Nahrung produzieren, wenn wir unabhängig sein wollen, wenn wir
souverän sein wollen, wenn wir einen politischen Spielraum haben
wollen, unsere Bevölkerung zu ernähren. Es ist sehr schwer für
Entwicklungsländer in Afrika und für die am wenigsten entwickelten
Länder, voranzukommen, denn es gibt immer eine Drohung von den
Ländern wie den USA. Ich meine, Sie haben nach der Solidarität
gefragt. Warum unterstützten die afrikanischen Länder Indien nicht?
Die afrikanischen Länder unterstützen Indien nicht, weil die
afrikanische Gemeinschaft einen zollfreien Zugang zum US-Markt haben
will. Das ist die Art von Armdrücken, welche Entwicklungsländer mit
anderen Entwicklungsländern machen. Und in Indien sehen sie, als der
Deal in Genf war, am 20. und 21., kamen US-Außenminister John Kerry
und der USDA – Vertreter gemeinsam zu unserem Premierminister, um
auch Druck auf unsere Regierung auszuüben, sodass wir aufgeben
würden. Aber der Premierminister und unsere Regierung, sie änderten
ihre Position nicht. Es ist eine sehr bekannte Tatsache hinsichtlich
der Handelsverhandlungen, und sie haben diese Sache auch gespielt.
Aber es ist Indien, welches nicht aufgibt. Es ist unter Druck gewesen
und hat seine Landwirte gerettet, sein Volk gerettet, und hat unter
dem Druck der entwickelten Länder standgehalten.
Volker Reusing: Was muss außerdem getan werden, um
den Hunger in Indien zu überwinden?
Afsar Jafri : Dies ist eine Frage von vielen
Millionen $. In Indien nahm die Regierung eine sehr positive Position
auf der internationalen Ebene ein, um seine hungrigen Menschen in
Indien zu retten. Wir sind auch noch nicht zufrieden mit dem
Ernährungssicherheitsprogramm, was die indische Regierung gegen den
Hunger in Indien tut, um den Hunger in Indien zu besiegen. Daher ist
eine Menge zu tun. Und ich werde ihnen das an zwei Fronten darlegen,
eine an der nationalen Front und eine an der internationalen Front.
An der internationalen Front muss Indien alle Entwicklungsländer mit
nehmen und zumindest jene Entwicklungsländer, welche ähnliche
Ernährungssicherheitsprogramme haben, und so die USA und die WTO
dazu zu bringen, die WTO-Regeln zu ändern, sodass die
Ernährungssicherheitsprogramme der grünen Box zugeordnet werden so
wie das der Vereinigten Staaten. Was immer diese Staaten ausgeben für
Ernährungssicherheitsprogramme, das sollte nicht als Subventionen
behandelt werden. Das sollte der grünen Box zugeordnet werden, denn
die grüne Box hat kein Limit. Wie die Vereinigten Staaten mit mehr
als 140 Milliarden $ Subventionen unter der grünen Box. Das gleiche
sollte erstens erlaubt werden für alle Entwicklungsländer. Zweitens
haben auf der nationalen Ebene alle Entwicklungsländer eine
Lebensmittelkrise, es gibt eine Preisinflation. Absolut jedes Land
sollte Geld ausgeben oder investieren in die Landwirtschaft, um ihre
Lebensmittelproduktion zu erhöhen. Zweitens sollten sie einen
Unterstützungspreis zahlen, um mehr zu produzieren. Die Regierung
sollte beschaffen, nicht die gesamte Produktion, sondern vor allem
von den kleinen und marginalen Landwirten, die fast immer ausgebeutet
werden von den Händlern und von den großen Konzernen. Daher sollte
die Regierung von den kleinen und marginalen Bauern für das
Ernährungssicherheitsprogramm beschaffen, und sie sollten einen
besseren Preis geben. Sie sollten ihnen ihre Produktionskosten und
ein bißchen Profit geben. Es gibt eine Formel, Produktionskosten
plus 50 % sollten den Bauern gegeben werden, die für das
Ernährungssicherheitsprogramm produzieren, welche die Regierung mit
Getreide versorgen. Das ist also das erste. Zweitens sollten sie mehr
und mehr öffentliche Nahrungsverteilungsläden ermöglichen, sie
sollten den Anspruch auf Nahrung erhöhen, denn heute gibt Indien
sehr wenig Nahrung im Vergleich zu den USA, nur 60 kg statt 385 kg.
Daher ist unser Ersuchen an die Regierung, wir sind Teil der Kampagne
für das Recht auf Nahrung, welche immer gefordert hat, dass jede
Person zumindest 80 kg Nahrung erhält. Daher sollte dieser Anspruch
pro Person verdoppelt werden. Die indische Regierung sollte immer
Nahrungsmittelsicherheit als Sachleistung zur Verfügung stellen,
denn wenn man es in Cash gibt, werden die Menschen in Indien nicht
profitieren, denn sie werden jenes Geld verwenden für verschiedene
andere Zwecke, und sie werden hungrig bleiben. Wenn man sich den
menschlichen Entwicklungsindex ansieht, gibt es gewisse Parameter wie
Gesundheit, Bildung und andere Parameter von Bedeutung, sind wir sehr
niedrig, wir sind deutlich unter Bangla Desh und Nepal. So zeigt
sich, dass Gesundheit und Bildung in Indien die Gleichheitsbehörde
betreffen. Das ist der Grund, warum wir ihnen kein Geld geben
sollten, wir sollten ihnen immer Nahrung als Sachleistung geben. Das
ist somit eine Zahl von Schritten, welche die indische Regierung
unternehmen sollte auf der nationalen und auf der internationalen
Ebene zur Eliminierung von Hunger und Mangel- ernährung in Indien.
Volker Reusing: Könnten Sie wiederholen, welche
Menge zumindest gegeben werden sollte auf Grund der Kampagne für das
Recht auf Nahrung?
Afsar Jafri : Mindestens 120 kg pro Person und
Jahr.
Volker Reusing: Vielen Dank für das Interview.
Afsar Jafri : Danke.
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